Axel Springer Verlag: Profit aus Menschenrechtsverletzungen in Palästina

Axel Springer Verlag: Profit aus Menschenrechtsverletzungen in Palästina

9. Apr. 2024

3 Min. Lesezeit

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Chefredaktion

Die israelische Kleinanzeigen-Website yad2, welches laut dem Unternehmen eine sehr große Markenbekantheit von fast 100 % hat, wurde vom Axel Springer Verlag im Jahr 2014 für 165 Millionen Euro übernommen. Auf dem yad2 Portal werden Immobilien, Autos und Kleinanzeigen eingestellt.

Seit dem 7. Oktober und dem darauffolgenden Krieg und Genozid gegen die Palästinenser im Gazastreifen verstärkte sich das Engagement deutscher Printmedien zu Israel.

Marktführerschaft mit Schattenseiten: yad2s umstrittene Immobilienanzeigen

Der Axel Springer Verlag verdient durch Menschenrechtsverstöße Geld durch die yad2 Plattform. Die yad2 Plattform ist die größte Plattform im Land (änhlich wie willhaben in Österreich) auf der Immobilienangebote im gesamten Land, darunter auch in Gebieten die nach internationalem Recht als illegal gelten.

Internationales Echo: yad2s Werbung und ihre Folgen

Im Dezember letzten Jahres schaltete yad2 eine Anzeige in einer israelischen Zeitung, um auf Hausverkäufe aufmerksam zu machen. Das ganze geschah unter dem Werbeslogan “From the river to the sea” und zeigt eine Karte von Israel und Palästina die mit Stecknadeln befüllt ist, auf der sich keine internationalen Grenzen durch Markierungen befinden, die die besetzten Gebiete Palästinas markieren. Die Anzeige Werbeslogan fährt fort mit “Yad2 hilft Ihnen nach vorne zu schauen und eine Zukunft in Ihrem nächsten Zuhause in Israel aufzubauen”.

Mit dieser Grafik wirbt das israelische Unternehmen yad2 für Hausbau in Israel und in den besetzten Gebieten. © sawsanchebli, Instagram

Tausende von Wohnungen stehen zum Verkauf und zur Miete in illegalen Siedlungen im besetzten palästinensischen Westjordanland. Davon waren mehr als 1.000 bezahlte Anzeigen von Maklerhäusern – was bedeutet, dass Yad2 und damit auch der Axel Springer Verlag damit Geld verdienten. Andere Immobilienanzeigen erscheinen auf privatem palästinensischem Land, das vom israelischen Militär aus "Sicherheitsgründen" beschlagnahmt wurde, jetzt aber jüdische Siedler beherbergt.

Menschenrechtsverletzungen als Werbeplattform: Kritik von Human Rights Watch

Omar Shakir, Direktor für Israel und Palästina bei Human Rights Watch, hat festgestellt, dass die Veröffentlichung von Anzeigen, die für Immobiliengeschäfte in israelischen Siedlungen werben, zu Menschenrechtsverletzungen beiträgt und davon profitiert. Dies steht im Einklang mit der Bewertung von Human Rights Watch, dass Israels Besatzungs- und Siedlungspolitik zu einem Apartheidsystem beiträgt.

Shakir betonte, dass das Land, auf dem diese Siedlungen errichtet wurden, den Palästinensern enteignet wurde. In Anbetracht dessen forderte er das betreffende Unternehmen auf, seine Aktivitäten einzustellen, die zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen beitragen.

Des Weiteren wies Shakir darauf hin, dass Palästinenser – einschließlich staatenloser Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen sowie solche aus Jerusalem oder dem Gebiet Israel, die im Besitz eines israelischen Ausweises oder der israelischen Staatsbürgerschaft sind – in der Praxis weder in rein jüdischen Siedlungen kaufen noch mieten dürfen.

Unter Beschuss: Axel Springers und Yad2s Reaktion auf internationale Kritik

Die Kleinanzeigen für Häuser in israelischen Siedlungen nicht nur ein Instrument der Diskriminierung, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil des gesamten israelischen Siedlungsprojekts, indem sie die Wohnungsmärkte im Westjordanland lebensfähig machen.

Völkerrechtsverletzungen als Geschäftsmodell? Israels Siedlungspolitik unter der Lupe

Nach dem Völkerrecht gelten israelische Siedlungen als illegal, da sie gegen das Verbot der Verlegung eigener Zivilisten durch eine Besatzungsarmee in besetzte Gebiete verstoßen. Diese Ansicht wird vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, anderen internationalen Gremien sowie von allen Nationen der Welt außer Israel und der USA geteilt.

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